Bello – eine traurige Geschichte mit Happy End

Heute wollen wir Ihnen "Bello" vorstellen. "Bello" steht stellvertretend für verschiedene Haustiere, Hunde, Katzen, Kaninchen, ... "Bello" wurde von seiner vorherigen Besitzerin Anfang Mai in schlechtem Zustand bei uns vorgestellt und musste in weiterer Folge stationär behandelt werden.

Wieder gesund und fit durfte er nach wenigen Tagen wieder zu seinem Frauchen und Herrchen zurück, was ihn – wie bei der Übergabe nur unschwer zu erkennen war – auch sehr freute.

Zu unserer großen Überraschung wurde "Bello" kurz nach seiner Rückgabe wieder bei uns vorstellig. Diesmal erklärten Herrchen und Frauchen zu unserer großen Überraschung, dass sie Bello nicht mehr möchten.

Da für uns das Wohl des Tieres immer an oberster Stelle steht und solche Situation leider immer wieder vorkommen, haben wir in einem langen Gespräch mit Bellos ehemaligen Besitzern die verschiedenen Möglichkeiten besprochen und Unterstützungen angeboten.

Oft sind es wirtschaftliche Gründe, die Besitzer dazu bewegen, sich von ihrem Tier zu trennen, beispielsweise, weil diese sich die erforderliche Behandlung nicht leisten können - oder wollen. Manchmal ist es aber auch einfach Überforderung, mangelnde Zeit oder geänderte Lebensumstände.

Im Falle von Bello wollten die ehemaligen Besitzer das Tier nicht mehr, haben auf ihn verzichtet und auch gleich bei uns gelassen. Seither ist Bello bei uns und hat mit einer unserer Pflegerinen einen neuen Menschen gefunden, bei dem er sich sichtlich wohl fühlt und die ihn auch überall hin mit nimmt. Dennoch ist es für diesen sehr sympathischen, intelligenten und quirligen jungen Hund schwer verständlich, warum „sein“ Frauchen und Herrchen ihn nicht mehr möchten und einfach zurückgelassen, quasi „aus dem Rudel ausgestoßen“ haben.

Leider enden solche Geschichten nicht immer so gut wie in diesem Fall. Oft werden verstoßene oder plötzlich „lästige“ Tiere einfach ausgesetzt oder abgegeben. Auch die Aufforderung ein Tier einzuschläfern, weil es „nicht mehr gebraucht“ wird, oder „lästig“ ist, hören wir leider viel zu oft. Nicht nur, dass eine solche Aufforderung gegen das Tierschutzgesetz verstößt, ist es „menschlich“ einfach nur traurig und selbstverständlich kommen wir einem solchen Wunsch nicht nach.

Wenn man sich für ein Tier entscheidet, muss man sich bewusst sein, dass man für dieses Tier ein Tierleben lang Verantwortung hat! Die allermeisten unserer Kunden sind sich dessen gottseidank bewusst und kümmern sich liebevoll bis zum Schluss um ihr Tier.

Wenn Sie über die Anschaffung eines Tieres, welches Ihr Leben zweifelsohne sehr bereichern wird, nachdenken, stellen Sie sich im Vorfeld aber bitte einige Fragen:

  • Welche Tierart, Rasse, Größe, etc. passt zu meiner Lebenssituation und kann ich sicherstellen, dass dies über den Zeitraum der Lebenserwartung des Tieres auch so bleibt?
  • Habe ich genug Platz und Zeit für das Tier? Nicht nur, wenn es klein und „neu“ ist, auch wenn es ausgewachsen ist muss man beispielsweise mit einem Hund bei jedem Wetter hinaus gehen.
  • Kann ich mit dem Tier umgehen? Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter. Junge Tiere entwickeln diesen erst, älter Tiere haben ihn schon. Wenn Sie ein Tier beispielsweise aus dem Tierheim holen, können Ihnen die Pfleger sicherlich vieles zu seinen Vorlieben, Stärken und Schwächen erzählen. Nehmen Sie sich die Zeit, ihr potentielles künftiges Familienmitglied vorher ausführlich kennen zu lernen.
  • Kann ich mir das Tier leisten? Nicht nur die Anschaffung, auch das Futter und die Pflege, regelmäßige Impfungen, Tierarztbesuche, Versicherungen und allfällige Steuern, etc. kosten Geld. Mit zunehmendem Alter kommen – wie auch bei uns Menschen – ev. teurere Behandlungen auf Sie zu. Macht eine Kranken- und Unfallversicherung für Ihr Tier möglicherweise Sinn und mit welchen Kosten ist eine solche verbunden (Art- und Rasse-abhängig)?
  • Sind Sie oder Familienmitglieder möglicherweise allergisch?
  • Wer kümmert sich um das Tier, wenn Sie auf Urlaub oder krank sind?
  • Ist meine Wohnung/mein Haus „tiersicher“? Habe ich möglicherweise für das Tier giftige Pflanzen?
  • Wie viel Bewegung/Aufmerksamkeit benötigt das Tier täglich und kann ich ihm diese Zeit JEDEN TAG schenken?
  • ...

Recherchieren Sie ausführlich, sprechen Sie ausführlich mit den Pflegern im Tierheim oder dem Züchter aber auch mit Ihrem Partner und Ihren Kindern über die bevorstehende Aufnahme eines Tieres und die damit verbundene Verantwortung und bedenken Sie immer: Das Tier ist künftig ein Teil Ihres Lebens, für das Tier sind Sie aber das Zentrum seines Lebens.