Allgemeines

Ein wichtiges Thema, dem wir immer erhebliche Bedeutung beimessen, ist die Anästhesie.
Alle medizinisch renommierten Studien zu diesem Thema haben gezeigt, dass für unsere Patienten sowie für Patienten in der Humanmedizin, eine gute Schmerztherapie das Um und Auf für eine rasche Genesung darstellt.
Aus diesem Grund legen wir bei uns großen Wert auf ein optimales Schmerzmanagement. Dafür ist es nötig, die Patienten vorab einer genauen Anästhesie-Voruntersuchung zu unterziehen.

Unsere Aufgabenbereiche:

  • Anästhesie für Operationen und diagnostische Eingriffe
  • Schmerztherapie bei akuten und chronischen Schmerzen
  • Intensivmedizinische Betreuung vor und nach einer Operation
  • Intensivmedizinische Betreuung von stationären Patienten, die eine gute Analgesie benötigen

Voruntersuchung

Diese beinhaltet eine Blutuntersuchung (sollte nicht älter als 4 Wochen sein), wobei das Ausmaß dieser Untersuchung immer vom Alter, dem Gesundheitszustand und dem Grund für die Anästhesie abhängig ist. Zudem sind eine Herzuntersuchung, Blutdruckmessen, eine klinische Untersuchung und nach Bedarf Röntgenbilder der Lunge erforderlich.
Zusätzlich findet ein ausführliches Gespräch statt, in dem wir Sie über die geplanten Maßnahmen aufklären und versuchen alle Ihre Fragen zu beantworten. Falls Ihr Tier Dauermedikation (z.B. Herzmedikamente, Insulin) bekommt, müssen Sie das mit dem Anästhesisten besprechen.
Im Anschluss an dieses Gespräch bedarf es der schriftlichen Zustimmung über die geplanten Maßnahmen sowohl durch den Tierhalter/-in oder einer von ihm/ihr mit einer Vollmacht ausgewiesenen Person.

Vorbereitung

Der Patient, mit Ausnahme von Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern, Mäusen, sollte 8 Stunden vor dem geplanten Operationstermin kein Essen mehr bekommen. Die Aufnahme von Wasser ist bis zu 1 Stunde vor der Operation erlaubt.
Sollten diese Maßnahmen aus irgendeinem Grund nicht eingehalten worden sein, müssen Sie uns darüber in Kenntnis setzen, da während der Anästhesie der Schluckreflex unterdrückt wird und es zur Aspiration (dem Einatmen) von Mageninhalt oder Speichel kommen kann. Dadurch kann es für den Patienten zu schlimmen Folgeschäden, bis hin zum Tod, kommen.
Wenn der nüchterne Patient gebracht wird, kommt er in die Anästhesievorbereitung. Diese befindet sich in unserer ICU (intensive care unit) und darf nur von befugtem Personal betreten werden. Die Intensivstation bietet optimale Bedingungen zur lückenlosen Überwachung und Wiederherstellung beeinträchtigter Körperfunktionen.
Die Patienten bekommen dort einen venösen Zugang und ihre Prämedikation, sowie eine adäquate Infusionstherapie und Sauerstoff. Ab diesem Zeitpunkt sind auch eine gute Überwachung und ein ausreichendes Monitoring von Nöten.
Aus diesen Gründen ist es leider nicht möglich, dass die Patientenbesitzer/-innen beim Einschlafen des Patienten dabei sind.
Wenn Ihr Tier auf Ihrem Arm einschläft, ist ein Monitoring nicht möglich, und es besteht ein unnötiges Risiko für den Patienten und die laufende Anästhesie.

Anästhesie

Im Anschluss an die Vorbereitung und Prämedikation, wird der Patienten mit einem für ihn passenden Medikament eingeleitet. Ab diesem Zeitpunkt schläft der Patient und bekommt vom Treiben um ihn herum nichts mehr mit.
Durch eine Intubation werden bei längeren oder speziellen Eingriffen die Atemwege gesichert, sodass im Bedarfsfall eine Beatmung des Patienten oder die Verabreichung von Sauerstoff mit oder ohne Narkosegas gewährleistet ist.
Die für die Anästhesie zuständige Person ist während des gesamten Eingriffs anwesend und kontrolliert, mit Unterstützung vieler Überwachungsgeräte, die Vitalparameter und den Gesundheitszustand des Patienten.
Trotz all dieser Maßnahmen bringt die Anästhesie, wie auch in der Humanmedizin, gewisse Risiken mit sich, die bis zum Tod des Patienten führen können.Es ist möglich, zusätzlich zu einer Allgemeinanästhesie oder einem Dämmerschlaf, eine Lokalanästhesie oder Leitungsanästhesie durchzuführen, wenn es eine Verbesserung für den Patienten bringt und keine unnötigen Gefahren oder Komplikationen darstellt.
Auch bei solchen Eingriffen ist eine schriftliche Zustimmung durch den Besitzer/-in vonnöten.

Aufwachphase

Diese Phase ist eine sehr wichtige, da hier eine genaue Überwachung und Schmerzausschaltung für den Pateinten das A und O für ein ruhiges schmerzfreies Aufwachen darstellt.
Der Aufwachbereich sowie die Anästhesievorbereitung befinden sich bei uns in der ICU. Der Zutritt ist nur befugten Personen gestattet.

Intensivmedizin

Diese kommt bei Patienten nach Operationen sowie stationären Patienten, die eine Analgesie benötigen, zum Einsatz.
Die Wahl des Analgesieprotokolls für diese Patienten wird mit Ihnen von uns genauestens besprochen und bedarf wieder der schriftlichen Einwilligung Ihrerseits.

Schmerztherapie

Unsere Patienten können ihre Schmerzen nicht in Worte fassen. Gerade deshalb ist eine zufriedenstellende Schmerztherapie unumgänglich.
Die meisten Patienten kommen nach einer guten und ausreichenden Schmerztherapie noch gerne zu uns. Wenn ein Patient nach einem stationären Aufenthalt oder einer Operation nicht mehr gerne zum Tierarzt möchte, kann ein nicht ausreichendes Schmerzmanagement die Ursache sein.
Leider gibt es auch Patienten, bei denen andere Ursachen eine Rolle spielen, die wir nicht so gut behandeln können.